Berufsbild Elektroniker/in

Inhalte

Tätigkeiten von Elektriker/innen

Elektroniker/innen für Betriebstechnik installieren elektrische Bauteile und Anlagen in den Bereichen elektrische Energieversorgung, industrielle Betriebsanlagen oder Gebäudesystem- und Automatisierungstechnik. Sie entwerfen Anlagenänderungen und -erweiterungen, installieren Leitungsführungssysteme und Energieleitungen, richten Maschinen und Antriebssysteme ein und montieren Schaltgeräte. Außerdem programmieren, konfigurieren und prüfen sie Systeme und Sicherheitseinrichtungen. Sie überwachen die Anlagen auch, warten sie regelmäßig, führen regelmäßige Prüfungen durch und reparieren sie im Falle einer Störung. Sie organisieren auch die Montage von Anlagen und überwachen die Arbeit von Dienstleistern und anderen Gewerken. Bei der Übergabe der Anlagen weisen Elektroniker/innen für Betriebstechnik die zukünftigen Anwender in die Bedienung ein.

Elektroniker/innen für Betriebstechnik installieren, warten und reparieren elektrische Betriebs-, Produktions- und Verfahrensanlagen, von Schalt- und Steueranlagen über Anlagen der Energieversorgung bis zu Einrichtungen der Kommunikations- und Beleuchtungstechnik.

Neben dem klassischen Arbeitsbereich der Energie- und Starkstromtechnik sind Elektroniker/innen für Betriebstechnik auch im Bereich der Automatisierungs-, Prozessleit- und Gebäudesystemtechnik tätig. Ihre Einsatzbereiche erstrecken sich also von Kraftwerksanlagen und Umspannwerken von Energieversorgungsunternehmen über Montagestraßen der Automobilindustrie bis zu bahntechnischen Anlagen. Ggf. arbeiten sie auch mit vernetzten Produktionsanlagen, in denen z.B. Produktions- und Logistikprozesse integriert werden. Auch der Bereich Elektromobilität bietet Elektronikern und Elektronikerinnen für Betriebstechnik weitere zukunftsweisende Tätigkeitsbereiche. Beispielsweise sind sie am Aufbau der Infrastrukturnetze beteiligt, die für die Energieversorgung der Fahrzeuge nötig sind.

Wird eine Produktionsanlage gebaut oder erweitert, analysieren sie zunächst die Kundenanforderungen und wählen Komponenten und Software aus. Sie bauen Geräte und Antriebssysteme zusammen, verlegen Kabel und Anschlüsse, bauen Schaltgeräte und Antriebe, Sensoren (z.B. Lichtschranken) sowie Aktoren (z.B. Elektromotoren, hydraulische und pneumatische Systeme) ein. Mit deren Hilfe werden etwa abgefüllte Flaschen in zuvor exakt positionierte Kästen gehoben und dann weiterbefördert. Außerdem richten sie speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS ) für automatisierte Systeme ein, installieren Software, konfigurieren, programmieren und testen die Systeme. Schließlich installieren sie Sicherheitseinrichtungen sowie alle Systeme, die für die Überwachung der Anlage erforderlich sind, und überprüfen diese sorgfältig.

Falls Leistungen von anderen Unternehmen erbracht werden, überprüfen Elektroniker/innen für Betriebstechnik deren Tätigkeit aus elektrotechnischer Sicht und wirken bei der Abnahme der Systeme mit. Sie nehmen Anlagen in Betrieb und weisen die künftigen Nutzer in die Bedienung ein.

Da Ausfälle von Betriebsanlagen hohe Kosten verursachen können, sorgen Elektroniker/innen für Betriebstechnik durch regelmäßige Wartungsarbeiten für die Minimierung von Stillstandszeiten. Dabei prüfen sie auch die elektrischen Schutzmaßnahmen und Sicherheitseinrichtungen und setzen Diagnosesysteme ein. Dazu sind sie nicht immer vor Ort: häufig kommen Fernwartungssysteme zum Einsatz. Elektroniker/innen für Betriebstechnik beraten auch ihre Auftraggeber, machen sie ggf. auf neue Techniken und Verbesserungsmöglichkeiten einer bestehenden Anlage aufmerksam und geben Auskunft über die zu erwartenden Kosten. Sie entwerfen nach Absprache etwaige Umbauten, lesen und zeichnen Schaltpläne, berechnen die Menge und die erforderlichen elektrischen Werte der Bauteile und bestellen sie. Ihre Tätigkeit dokumentieren sie z.B. in Prüfprotokollen.

Tritt in einer Produktionsanlage eine Störung bzw. eine Fehlermeldung auf, suchen Elektroniker/innen für Betriebstechnik umgehend nach der Ursache für das Problem. Sie lesen die – z.T. nur in englischer Sprache vorliegenden – Herstellerangaben, führen Prüfungen und Messungen durch. Anschließend ergreifen sie Sofortmaßnahmen, ermitteln und analysieren die Ursachen und beseitigen die Störung. Bei der Reparatur sind sie zwar meist allein tätig, jedoch sprechen sie sich stets mit Kollegen bzw. Mitarbeitern des jeweiligen Betriebs ab.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Kundenanforderungen analysieren und Änderungen bzw. Erweiterungen von elektrischen, ggf. vernetzten Anlagen entwerfen
  • Anlagen und Komponenten installieren und in Betrieb nehmen
    • Arbeitsplatz und Betriebsmittel einrichten und abräumen, für die Bereitstellung von Anlagen der Energieversorgungs-, Kommunikations- oder Beleuchtungstechnik sorgen
    • Maschinen, Geräte und Komponenten montieren und anschließen, Leitungsführungssysteme, Informations- und Energieleitungen installieren
    • Einrichtungen zum Steuern, Regeln, Messen und Überwachen einbauen, Datenübertragungssysteme installieren, ggf. komplexe Automatisierungssysteme zusammenbauen
    • Maschinen- und Antriebssysteme sowie ihre pneumatischen und hydraulischen Bauteile einbauen und einrichten
    • Systeme parametrieren, Betriebswerte einstellen
    • elektrotechnische Messungen durchführen, Funktion und Sicherheitseinrichtungen prüfen, Systeme in Betrieb nehmen
    • Anlagen an die Nutzer übergeben und diese in die Bedienung einweisen
  • Steuerungen konfigurieren und programmieren, Software installieren, Programmabläufe anpassen
  • Arbeitsausführungen von Dienstleistern und anderen Gewerken überwachen, Absprachen über Termine und durchzuführende Arbeiten treffen
  • Anlagen instand halten, überwachen und warten
    • regelmäßige Wartungs- und Inspektionsmaßnahmen planen und durchführen, dabei Diagnose- und Fernwartungssysteme einsetzen, Diagnosedaten auswerten
    • Energieversorgungs- und -verteilungssysteme, Bearbeitungsmaschinen, Kommunikationsanlagen sowie Sicherheitseinrichtungen warten und instand halten
    • bei Störungen Sofortmaßnahmen ergreifen, Störungen einkreisen und beheben
    • Störungsursachen als Maßnahme der Qualitätssicherung analysieren
    • im Rahmen von Kundendienst- und Serviceaufträgen Kunden über Neuerungen und technische Möglichkeiten informieren
  • Arbeiten dokumentieren und an der Optimierung von Abläufen mitwirken
    • Abnahme- und Prüfprotokolle erstellen
    • Lebenszyklusdaten von Aufträgen, Produkten und Betriebsmitteln auswerten und Vorschläge zur Optimierung erarbeiten

Arbeitsgegenstände

Technische Anlagen, Systeme und Bauteile, z.B.: Produktionsanlagen, Anlagen der Energieversorgung, Beleuchtungs- und Kommunikationsanlagen, Antriebssysteme, Stromnetze, Mess-, Steuerungs- und Regelungseinrichtungen, Transformatoren, Sensoren , Aktoren , Leitungen

Prüfgeräte und Werkzeuge, z.B.: Oszilloskope , Spannungsprüfer, Widerstandsmessgeräte, Multimeter , Elektronikzangen, Schraubendreher, Lötkolben

Software, z.B.: Steuerungs- und Anwendungssoftware, Assistenz-, Simulations-, Diagnose-, Visualisierungssysteme

Unterlagen, z.B.: Installations- und Schaltpläne, Betriebsanleitungen, Herstellerunterlagen, Prüfprotokolle, elektrotechnische Vorschriften, Sicherheitsbestimmungen

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Zugang zur Tätigkeit als Elektroniker/in

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Elektroniker/in für Betriebstechnik.

Für Montage- und Kundendiensttätigkeiten wird ggf. eine Fahrerlaubnis der Klasse B (alte Führerscheinklasse 3) benötigt.

BerufsbezeichnungBerufskundliche Gruppe

Elektroniker/in – Betriebstechnik

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Duale Ausbildung

Energieelektroniker/in – Anlagentechnik

Vorläuferberuf

Tätigkeit nach Ausbildung

Energieelektroniker/in – Betriebstechnik

Vorläuferberuf

Tätigkeit nach Ausbildung

Zugang zur Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit mittlerem Bildungsabschluss ein.

Schulische Vorkenntnisse

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2017 gab es im Ausbildungsbereich Industrie und Handel 6.516 Ausbildungsanfänger/innen. 62 Prozent der zukünftigen Elektroniker/innen für Betriebstechnik verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss , 28 Prozent besaßen die Hochschulreife . Sieben Prozent verfügten über einen Hauptschulabschluss , zwei Prozent konnten keinen Hauptschulabschluss vorweisen.

Im Ausbildungsbereich Handwerk gab es 63 Ausbildungsanfänger/innen. 68 Prozent verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss, 26 Prozent besaßen die Hochschulreife. Sechs Prozent verfügten über einen Hauptschulabschluss. Jeweils fünf Prozent der Ausbildungsanfänger/innen hatten vor Ausbildungsbeginn an einer betrieblichen Qualifizierungsmaßnahme teilgenommen oder eine Berufsfachschule absolviert.

Quelle: Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

  • Mathematik: Mathematikkenntnisse sind für das Berechnen elektrischer Größen, z.B. von Strömen, Widerständen und Kapazitäten, unabdingbar.
  • Physik: Die Kenntnis physikalischer Gesetze und Zusammenhänge ist beispielsweise für das Verständnis von Aufbau und Funktionsweise verschiedener Bauteile nötig.
  • Werken/Technik: Die Montage von Baugruppen z.B. in einem Schaltschrank gehört zu den Aufgaben von angehenden Elektronikern und Elektronikerinnen für Betriebstechnik. Wer über Kenntnisse im technischen Werken verfügt, ist im Vorteil. Erfahrungen im technischen Zeichnen sind z.B. für das Anfertigen von Schaltplänen hilfreich.
  • Informatik: Kenntnisse in Informatik erleichtern den Zugang zu Programmierung und digitalisierten Arbeitsprozessen.

Anerkennung ausländischer Qualifikationen

Die Tätigkeit als Elektroniker/in für Betriebstechnik ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit für anerkannte Ausbildungsberufe bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA
Ulmenstraße 52g
D – 90443 Nürnberg
Tel. +49.911.815060
Fax +49.911.81506100
Email: info@ihk-fosa.de
http://www.ihk-fosa.de

Über Qualifizierungsmaßnahmen zur Anerkennung ausländischer Abschlüsse informiert KURSNET – Das Portal für berufliche Aus- und Weiterbildung

Handwerkliche und technische Berufe (nicht-akademisch)

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

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Ausbildung zur Elektronikerin / zum Elektroniker

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie Arbeitsabläufe und Teilaufgaben unter Beachtung rechtlicher, wirtschaftlicher und terminlicher Vorgaben zu planen sind und wie man bei Abweichungen von der Planung Prioritäten setzt
  • wie man Baugruppen montiert, demontiert und Teile durch mechanische Bearbeitung anpasst
  • was bei der Berechnung und Messung elektrischer Größen zu beachten ist und wie man die Funktion von Steuerungen und Regelungen prüft und bewertet
  • wie man Gefahren beurteilt, die sich aus dem Betreiben elektrischer Geräte, Betriebsmittel und Anlagen ergeben, und durch welche Schutzmaßnahmen die sichere Nutzung zu gewährleisten ist
  • was bei der Auswahl von Hard- und Softwarekomponenten und bei der Einbindung von IT-Systemen in Netzwerke zu beachten ist
  • Anlagen der Betriebstechnik zu beurteilen, Anlagenänderungen und -erweiterungen zu entwerfen, Stromkreise und Schutzmaßnahmen festzulegen
  • Einschübe, Gehäuse und Schaltgerätekombinationen zusammenzubauen und aufzustellen, Haupt- und Hilfsstromkreise in Betrieb zu nehmen
  • Baugruppen der Mess-, Steuer- und Regelungstechnik hard- und softwaremäßig einzustellen und in Betrieb zu nehmen
  • Funktionen von Anlagen und Sicherheitseinrichtungen zu prüfen sowie Prüfungen zu protokollieren
  • wie man Assistenz-, Simulations-, Diagnose- oder Visualisierungssysteme nutzt und was beim Austausch von Produkt- und Prozessdaten zu beachten ist
  • Serviceleistungen durchzuführen und zu dokumentieren

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. elektrotechnische Systeme analysieren und Funktionen prüfen, gebäudetechnische Anlagen ausführen und in Betrieb nehmen)
  • in allgemeinbildenden Fächern wie Mathematik und Wirtschafts- und Sozialkunde

Spezialisierung während der Ausbildung

Die Ausbildung wird in einem Einsatzgebiet vertieft, je nach Ausbildungsbetrieb z.B.:

  • Energieverteilungsanlagen/-netze
  • Gebäudeinstallationen/-netze
  • Betriebsanlagen, Betriebsausrüstungen
  • Produktions-/verfahrenstechnische Anlagen
  • Schalt- und Steueranlagen
  • elektrotechnische Ausrüstungen

Zusatzqualifikationen

Die Ausbildungsordnung sieht vor, dass in der Ausbildung eine oder mehrere der folgenden Zusatzqualifikationen erworben werden können: „Digitale Vernetzung“, „Programmierung“ und „IT-Sicherheit“. Diese sogenannten kodifizierten Zusatzqualifikationen ermöglichen es Auszubildenden, sich fachlich über die Erstausbildung hinaus zu qualifizieren. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung gesondert geprüft.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. Ausbildungsjahr2. Ausbildungsjahr3. & 4. Ausbildungsjahr

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Betriebliche und technische Kommunikation
  • Planen und Organisieren der Arbeit, Bewerten der Arbeitsergebnisse
  • Montieren und Anschließen elektrischer Betriebsmittel
  • Messen und Analysieren von elektrischen Funktionen und Systemen
  • Beurteilen der Sicherheit von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln
  • Installieren und Inbetriebnehmen von elektrischen Anlagen
  • Technische Auftragsanalyse, Lösungsentwicklung
  • Installieren und Konfigurieren von IT-Systemen

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Elektrotechnische Systeme analysieren und Funktionen prüfen
  • Elektrische Installationen planen und ausführen
  • Steuerungen analysieren und anpassen
  • Informationstechnische Systeme bereitstellen

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefen der Kenntnisse aus dem ersten Ausbildungsjahr
  • Beraten und Betreuen von Kunden, Erbringen von Serviceleistungen
  • Instandhalten von Anlagen und Systemen
  • Konfigurieren und Programmieren von Steuerungen
  • Technischer Service und Betrieb

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Elektroenergieversorgung und Sicherheit von Betriebsmitteln gewährleisten
  • Geräte und Baugruppen in Anlagen analysieren und prüfen
  • Steuerungen für Anlagen programmieren und realisieren
  • Antriebssysteme auswählen und integrieren

Teil 1 der Abschlussprüfung vor Ende des 2. Ausbildungsjahres

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefen der Kenntnisse aus den beiden ersten Ausbildungsjahren
  • Geschäftsprozesse und Qualitätsmanagement im Einsatzgebiet

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • 3. Ausbildungsjahr:
    • Gebäudetechnische Anlagen ausführen und in Betrieb nehmen
    • Energietechnische Anlagen errichten und instand halten
    • Automatisierte Anlagen in Betrieb nehmen und instand halten
  • 4. Ausbildungsjahr:
    • Elektrotechnische Anlagen planen und realisieren
    • Elektrotechnische Anlagen instand halten und ändern

Teil 2 der Abschlussprüfung in der Mitte des 4. Ausbildungsjahres

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe müssen laut Berufsbildungsgesetz
in jedem Fall eine angemessene Ausbildungsvergütung gewähren. Orientierungsmöglichkeiten bieten die einschlägigen tarifvertraglichen Vereinbarungen. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Elektrohandwerk (monatlich brutto – je nach Bundesland):

  1. Ausbildungsjahr: € 640 bis € 800
  2. Ausbildungsjahr: € 690 bis € 850
  3. Ausbildungsjahr: € 760 bis € 900
  4. Ausbildungsjahr: € 820 bis € 1.000

Beispiel Metall- und Elektroindustrie (monatlich brutto – je nach Bundesland):

  1. Ausbildungsjahr: € 976 bis € 1.047
  2. Ausbildungsjahr: € 1.029 bis € 1.102
  3. Ausbildungsjahr: € 1.102 bis € 1.199
  4. Ausbildungsjahr: € 1.141 bis € 1.264

Verdienstmöglichkeiten nach der Ausbildung

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.135 bis € 3.646

Quelle: Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsdauer/-abschluss

3,5 Jahre

Anrechnungs- und Fortsetzungsmöglichkeiten

Eine abgeschlossene Ausbildung zum/zur Industrieelektriker/in der Fachrichtung Betriebstechnik kann auf die Ausbildung zum/zur Elektroniker/in für Betriebstechnik angerechnet werden.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Elektroniker für Betriebstechnik/Elektronikerin für Betriebstechnik

Ausbildungsalternativen

Folgende Ausbildungsalternativen bieten sich für den Beruf Elektroniker/in für Betriebstechnik an:

Bereich Energietechnik

Gemeinsamkeit:

  • energietechnische Anlagen herstellen, montieren und warten

Bereich Mechatronik und Automatisierungstechnik

Gemeinsamkeit:

  • elektrotechnische Anlagen montieren, in Betrieb nehmen und warten

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. elektrische Anlagen und Komponenten installieren, Änderungen und Erweiterungen elektrischer Anlagen entwerfen
  • Umgebung: wechselnde Arbeitsorte, z.B. Produktionshallen, Bürogebäude, Krankenhäuser, im Freien
  • Kleidung: Schutzkleidung (z.B. Sicherheitsschuhe, Schutzhelm)
  • Arbeitszeit: teilweise Schichtarbeit, Bereitschaftsdienst
  • Anforderungen:
    • Geschicklichkeit und Auge-Hand-Koordination (z.B. beim Verlegen von Kabeln an schwer zugänglichen Stellen)
    • Technisches Verständnis (z.B. beim Planen elektrischer Anlagen, beim Einbauen von Schaltgeräten)
    • Umsicht (z.B. beim Arbeiten an stromführenden Bauteilen und Spannungsanschlüssen)
    • Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein (z.B. beim Prüfen der Sicherheits- und Schutzfunktionen elektrischer Anlagen)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungsorte

Elektroniker/innen für Betriebstechnik werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Industriebetriebe der Automatisierungstechnik, der Energieversorgungstechnik oder Elektroinstallation): Werkstätten, Werkhallen, Baustellen, wechselnde Arbeitsorte im Kundenservice
  • Berufsschule: Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bieten sich zum Beispiel folgende Möglichkeiten:

  • Großbritannien, Italien, Spanien, Tschechien Auslandspraktikum „EuroSkill-plus“ für Auszubildende in gewerblich-technischen Berufen
    Ort: Torquay/Plymouth (Großbritannien), Brescia (Italien), Sevilla/Barcelona (Spanien), Budweis/Strakonice (Tschechien)
    Dauer: 4 Wochen
    Weitere Informationen: Mehr Chancen auf dem europäischen Arbeitsmarkt – Auslandsaufenthalte für Auszubildende
  • Verschiedene europäische Länder Auslandspraktikum im Rahmen der Zusatzqualifikation „Europaassistent/in“
    Dauer: mindestens 3 Wochen
    Zugangsvoraussetzung: mittlerer Bildungsabschluss
    Weitere Informationen z.B.: Europaassistent/in
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Weiterbildungsmöglichkeiten als Elektroniker/in

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Elektronik, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, Normen, Wartung und Instandhaltung). Darüber hinaus kann sich der Trend, 3-D-Druck auch in der Elektronik anzuwenden, zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Elektroniker/innen für Betriebstechnik entwickeln. Die Digitalisierung der Energiewelt mittels Smart Grids und Smart Meter bietet ebenfalls Weiterbildungspotenzial. Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Industriemeister/in der Fachrichtung Elektrotechnik oder eine Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Elektrotechnik). Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Elektrotechnik oder Mechatronik).
Berufsbezeichnung Berufskundliche Gruppe
Industriemeister/in – Elektrotechnik Meisterweiterbildung
Techniker/in – Elektrotechnik (ohne Schwerpunkt) Technikerweiterbildung
Prozessmanager/in – Elektrotechnik Andere Weiterbildung
Elektrotechnik (grundständig) Studienfach
Mechatronik (grundständig) Studienfach
Kraftwerksmeister/in – Produktion Elektrotechnik/Leittechnik Meisterweiterbildung
Meister/in – Veranstaltungstechnik (ohne Fachrichtung) Meisterweiterbildung
Netzmeister/in Meisterweiterbildung
Techniker/in – Elektrotechnik (Energietechnik) Technikerweiterbildung
Techniker/in – Elektrotechnik (Automatisierungstechnik) Technikerweiterbildung
Technische/r Fachwirt/in Kaufmännische Weiterbildung
Netzmonteur/in Andere Weiterbildung
SPS-Fachkraft Andere Weiterbildung
Ausbilder/in – Anerkannte Ausbildungsberufe Andere Weiterbildung
Energietechnik (grundständig) Studienfach
Automatisierungstechnik (grundständig) Studienfach
Wirtschaftsingenieurwesen (grundständig) Studienfach

Ausbildungsweiterbildung

  • Mit Zusatzqualifikationen Chancen verbessern: Eine gute Startposition können sich angehende Elektroniker/innen für Betriebstechnik verschaffen, indem sie bereits während ihrer Ausbildung kodifizierte Zusatzqualifikationen erwerben, z.B. im Bereich vernetzte Systeme durch die Zusatzqualifikation „Digitale Vernetzung“.
  • Die passende Beschäftigung finden: Nach ihrer Ausbildung arbeiten Elektroniker/innen für Betriebstechnik in Unternehmen, in denen Produktions- und Betriebsanlagen eingesetzt und instand gehalten werden.
  • Die Beschäftigungsfähigkeit sichern: Durch Anpassungsweiterbildung kann man seine Fachkenntnisse aktuell halten, auf den neuesten Stand bringen und erweitern. Das Themenspektrum reicht dabei von Elektronik bis hin zu Wartung und Instandhaltung.
  • Beruflich weiterkommen: Eine Aufstiegsweiterbildung hilft, beruflich voranzukommen und Führungspositionen zu erreichen. Naheliegend ist es, die Prüfung als Industriemeister/in der Fachrichtung Elektrotechnik abzulegen.
  • Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Elektrotechnik erwerben.

Berufliche Einsatzmöglichkeiten als Elektroniker/in

Berufliche Einsatzmöglichkeiten gegliedert nach Tätigkeitsfeldern:

Elektrotechnik, Elektronik Energietechnik Maschinen- und Anlagenbau Produktionsplanung, -steuerung Wartung, Instandhaltung, Kundendienst

Ähnliche Berufe

Im Folgenden werden Berufe oder Tätigkeiten genannt, die Ähnlichkeiten zum Ausgangsberuf aufweisen. Diese Berufe stellen für Bewerber, die in ihrem erlernten Beruf keine freie Stelle finden, eine mögliche Alternative dar. Darüber hinaus können Arbeitgeber Fachkräfte dieser Berufe als Alternativen für die Besetzung einer Arbeitsstelle im Ausgangsberuf in Betracht ziehen. Manche Alternativberufe umfassen nur Teiltätigkeiten des Ausgangsberufs, andere erfordern eine Einarbeitungszeit, die im Einzelfall unterschiedlich lang sein kann. Folgende unmittelbare Beschäftigungs- und Besetzungsalternativen bieten sich für den Beruf Elektroniker/in für Betriebstechnik an:

Job- und Besetzungsalternativen für die Gesamttätigkeit (i.d.R. ohne Einarbeitung): für die Gesamttätigkeit (i.d.R. kurze Einarbeitung): für Teiltätigkeiten und berufliche Einsatzmöglichkeiten (mit/ohne Einarbeitung): in angrenzenden Berufen: mit niedrigerem Qualifikationsniveau: Eine Aufstellung aller möglichen Verwandtschaftsstufen findet man hier: Erläuterungen zu den einzelnen Verwandtschaftsstufen

Weitere Jobalternativen (Bewerbersicht)

Folgende weitere Beschäftigungsalternativen bieten sich für den Beruf Elektroniker/in für Betriebstechnik an:

Tätigkeitsfeld Energietechnik Gemeinsamkeiten:
  • elektrische Anlagen montieren und installieren
  • Schalt-, Steuer- und Verteilereinrichtungen montieren
Tätigkeitsfeld Mechatronik, Automatisierungstechnik Gemeinsamkeiten:
  • Schalt-, Steuer- und Verteileranlagen montieren
  • mechanische, elektrische und elektronische Funktionen überprüfen
  • Betriebssicherheit elektrischer Anlagen sicherstellen
Hinweis: Die genannten Jobalternativen erfordern ggf. eine längere Einarbeitung, eine Zusatzausbildung oder eine neue Ausbildung, die allerdings oft verkürzt absolviert werden kann.

Weitere Besetzungsalternativen (Arbeitgebersicht)

Folgende weitere Besetzungsalternative bietet sich für den Beruf Elektroniker/in für Betriebstechnik an:

Tätigkeitsfeld Mechatronik, Automatisierungstechnik Gemeinsamkeiten:
  • Schalt-, Steuer- und Verteilereinrichtungen an elektrotechnischen Anlagen montieren und in Betrieb nehmen
  • Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten an elektrischen Anlagen durchführen
  • Sicherheitsfunktionen von Elektroanlagen prüfen
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Kompetenzen einer Elektronikerin/ eines Elektronikers

Kernkompetenzen, die man während der Ausbildung erwirbt:Weitere Kompetenzen, die für die Ausübung dieses Berufs bedeutsam sein können:Weitere relevante Fertigkeiten und Kenntnisse:
  • Betriebs- und Sicherungsleittechnik
  • Elektrische Energietechnik
  • Elektroinstallation
  • Elektroleitungsbau
  • Elektronik
  • Elektrotechnik
  • Energieverteilung, Energieversorgung
  • Gebäudesystemtechnik, Gebäudeleittechnik
  • Mess-, Steuer-, Regeltechnik (MSR)
  • Montage (Elektrotechnik)
  • Prozessleittechnik
  • Wartung, Reparatur, Instandhaltung
  • Arbeitsvorbereitung
  • Crimpen
  • Elektrische Antriebstechnik
  • Elektromechanik
  • Energie-, Leistungselektronik
  • Fotovoltaik
  • Hochspannungstechnik
  • Kundendienst
  • Leitstandtechnik
  • Messtechnik
  • Prüffeld
  • Qualitätsprüfung, Qualitätssicherung
  • Schaltschrankbau, Schaltgerätebau
  • Sicherheitstechnik
  • SPS-Programmierung, SPS-Technik
  • Kompetenzgruppe „Elektrogeräte, elektrotechnische Bauteile“
  • Kompetenzgruppe „Speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS-Software)“

Hilfreiche Interessen für den Beruf als Elektroniker/in

Folgende Interessen sind wichtig und hilfreich, um diesen Beruf erlernen und ausüben zu können. Die Interessen sind in der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit genannt. Zu jedem Interessenbereich werden zur Veranschaulichung Tätigkeiten genannt.

  • Interesse an praktisch-konkreten Tätigkeiten
    • Zusammenbauen und Aufstellen von Einschüben, Gehäusen und Schaltgerätekombinationen für Einrichtungen der Kommunikations- und Beleuchtungstechnik
    • Anbringen von Schutzeinrichtungen, Verkleidungen und Isolierungen an elektrische Betriebs-, Produktions- und Verfahrensanlagen
    • Montieren und Installieren von Beleuchtungsanlagen
  • Interesse an theoretisch-abstrakten Tätigkeiten
    • Auswerten von Anlage- und Diagnosedaten und Nutzen der Ergebnisse zur Optimierung der Prozessabläufe
    • Einbinden neuer Anlagenteile in bestehende Systeme bei Anlagenänderungen und -erweiterungen
  • Interesse an organisatorisch-prüfenden Tätigkeiten
    • gewissenhaftes Prüfen der Funktionen von Anlagen und Sicherheitseinrichtungen und Protokollieren der Ergebnisse

Arbeits-/Sozialverhelten

Einige Merkmale des Arbeits- und Sozialverhaltens sind gleichermaßen für alle Berufe relevant und werden deshalb nicht gesondert erwähnt. Hierzu gehören: Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Ehrlichkeit, Kritikfähigkeit sowie angemessene Umgangsformen. Zusätzlich werden die nachfolgend genannten berufsspezifischen Merkmale benötigt, um diesen Beruf ausüben zu können.

  • Leistungs- und Einsatzbereitschaft(z.B. Bereitschaft, engagiert und zeitlich flexibel dringende Wartungsarbeiten an Anlagen der Energieversorgung durchzuführen)
  • Sorgfalt(z.B. genaues Prüfen der Sicherheits- und Schutzfunktionen elektrischer Anlagen)
  • Selbstständige Arbeitsweise(z.B. eigenständiges Vorgehen beim Einbau und Einrichten von Maschinen- und Antriebssystemen sowie ihrer pneumatischen und hydraulischen Bauteile)
  • Umsicht(z.B. Beachten der Sicherheit von Kollegen und Kolleginnen bei Arbeiten an stromführenden Bauteilen und Spannungsanschlüssen)
  • Flexibilität(z.B. Anpassen an wechselnde Arbeitsorte und -bedingungen bei Montageeinsätzen)
  • Lernbereitschaft(z.B. sich auf dem Laufenden halten über neueste Entwicklungen im Bereich industrieller Prozesssteuerungseinrichtungen)

Wichtige Fähigkeiten, Kenntnisse und Fertigkeiten

Folgende Fähigkeiten , Kenntnisse und Fertigkeiten werden benötigt, um den Beruf lernen und ausüben zu können. Bei einigen Fähigkeiten wird ein Ausprägungsgrad genannt. Dieser gilt für den mittleren oder typischen Vertreter dieses Berufes.

Fähigkeiten

  • Durchschnittliches allgemeines intellektuelles Leistungsvermögen
  • Durchschnittliches abstrakt-logisches Denken (z.B. Konzipieren von elektronischen Steuer- und Schaltkreisen)
  • Durchschnittliches rechnerisches Denken (Beispiele siehe unter Kenntnisse und Fertigkeiten)
  • Durchschnittliches räumliches Vorstellungsvermögen (z.B. Lesen und Umsetzen von Schaltplänen)
  • Merkfähigkeit (z.B. Anpassen an den schnellen Wechsel der Wissensbestände im technischen Bereich)
  • Fingergeschick (z.B. Verlegen von Kabeln an schwer zugänglichen Stellen)
  • Handgeschick (z.B. Montieren von Bauteilen)
  • Auge-Hand-Koordination (z.B. Kürzen von Kabeln)
  • Handwerkliches Geschick (z.B. Zusammenbauen von Schaltgeräten und Automatisierungssystemen)
  • Technisches Verständnis (z.B. Konzipieren von Änderungen und Erweiterungen elektrotechnischer Systeme)
  • Zeichnerische Befähigung (z.B. Anfertigen von Schaltplänen und Platinenlayouts)
  • Befähigung zum Planen und Organisieren (z.B. Planen von Änderungen und Erweiterungen elektrischer Anlagen)

Hinweis: Die Ausprägungsgrade beziehen sich auf Personen mit mittlerem Bildungsabschluss.

Kenntnisse und Fertigkeiten

  • Rechenfertigkeiten (z.B. Berechnen von Widerständen und Stromstärken)
  • Verständnis für mündliche Äußerungen (z.B. Arbeiten im Kundendienst)
  • Mündliches Ausdrucksvermögen (z.B. Einweisen von Anwendern in die Bedienung der Anlagen)
  • Textverständnis (z.B. Lesen und Verstehen von technischen Unterlagen, auch in englischer Sprache)

Arbeitsbedingungen für Elektroniker/innen

Arbeitsorte

Elektroniker/innen für Betriebstechnik arbeiten in erster Linie

  • in Werk- bzw. Produktionshallen
  • in Werkstätten

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • auf Baustellen im Freien

Arbeitssituation

Elektroniker/innen für Betriebstechnik arbeiten mit elektrischen Anlagen und Systemen, z.B. mit Schalt- und Steueranlagen oder Einrichtungen der Kommunikations- und Beleuchtungstechnik. Von Hand stellen sie elektrisch leitende Verbindungen her und nutzen dazu Werkzeuge wie Elektronikzangen oder Lötkolben. Um sich zu schützen, tragen sie Arbeitsschutzkleidung, z.B. Sicherheitsschuhe, bei der Montage auch einen Helm. Sie arbeiten größtenteils in Gebäuden, z.B. in Produktionshallen, Bürogebäuden oder Krankenhäusern, bei der Wartung von Starkstromleitungen auch im Freien. Bei Wartungs- und Montagetätigkeiten arbeiten Elektroniker/innen für Betriebstechnik ggf. über Kopf, in großen Höhen oder in gebückter Haltung. Als Service- oder Montagekräfte sind Elektroniker/innen für Betriebstechnik viel unterwegs, ggf. auch im Ausland. In Notsituationen, z.B. bei Stromausfall in Wohnsiedlungen, reagieren sie schnell und flexibel. In industriellen Fertigungsbetrieben können Schichtarbeit oder Bereitschaftsdienste anfallen.

Um Kabel z.B. an schwer zugänglichen Stellen zu verlegen, benötigen Elektroniker/innen für Betriebstechnik Geschicklichkeit und eine gute Auge-Hand-Koordination. Beim Umgang mit stromführenden Bauteilen und Spannungsanschlüssen müssen sie umsichtig und verantwortungsbewusst arbeiten und vielfältige Sicherheitsvorschriften beachten. Änderungen und Erweiterungen oder das Planen elektrischer Anlagen erfordern technisches Verständnis. Für die Prüfung der Sicherheits- und Schutzfunktionen elektrischer Anlagen ist Sorgfalt wichtig. Treten Fehlermeldungen und Störungen bei einer Anlage auf, gehen sie methodisch vor und analysieren die Ursachen. Kunden beraten sie serviceorientiert über technische Möglichkeiten und Kosten einer Anlagenoptimierung. Über Trends in der Prozesssteuerung halten sie sich auf dem Laufenden.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Anlagen der Energieversorgung, Einrichtungen der Kommunikations- und Beleuchtungstechnik)
  • Handarbeit (z.B. elektrisch leitende Verbindungen mit Elektronikzangen, Schraubendrehern oder Lötkolben herstellen)
  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (besonders beim Umgang mit Starkstrom)
  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen
  • Arbeit auf Baustellen (z.B. bei Montageeinsätzen)
  • Arbeit bei Kälte, Hitze, Nässe, Feuchtigkeit, Zugluft (z.B. in unbeheizten Rohbauten oder unter freiem Himmel auf Baustellen)
  • Unfallgefahr (z.B. bei Arbeiten auf Leitern oder an stromführenden Anlagen)
  • Schichtarbeit
  • Bereitschaftsdienst, Rufbereitschaft (z.B. in Notsituationen, z.B. bei Stromausfall in Wohnsiedlungen)
  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. beim Montieren und Verkabeln kleiner elektronischer Bauteile und Schaltungen)
  • Beachtung vielfältiger Vorschriften und gesetzlicher Vorgaben (elektrotechnische Vorschriften und Sicherheitsbestimmungen einhalten)
  • häufige Abwesenheit vom Wohnort (auf ständig wechselnden Baustellen arbeiten, z.T. auch überregional oder im Ausland)
  • häufig wechselnde Aufgaben und Arbeitssituationen (verschiedenartige und wechselnde Anforderungen und Arbeitsbedingungen durch Wechsel der Einsatzorte)
  • Arbeit unter Zwangshaltungen (z.B. Installationen an schwer zugänglichen Stellen)
  • Verantwortung für Sachwerte (z.B. Arbeiten in sicherheitsrelevanten Bereichen wie der Elektrizitätsversorgung)
  • Verantwortung für Personen (Elektrizitäts- und Sicherungssysteme genau und sorgfältig warten, um Unfälle zu vermeiden)
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Gesundheitliche Aspekte

Charakteristische körperliche Anforderungen

Die Ausübung des Berufs kann folgende körperliche Anforderungen mit sich bringen. Die Angaben müssen nicht zwingend für jedes Tätigkeitsprofil oder jede berufliche Einsatzmöglichkeit gelten.

  • Belastbarkeit der Wirbelsäule, Beine, Arme und Hände (z.B. in gebückter Haltung oder über Kopf bei Montagetätigkeiten arbeiten)
  • Funktionstüchtigkeit der Arme und Hände (z.B. elektrisch leitende Verbindungen mit Elektronikzangen, Schraubendrehern oder Lötkolben herstellen)
  • Feinmotorik der Hände und Finger (z.B. kleine elektronische Bauteile und Schaltungen verkabeln und anschließen)
  • Schwindelfreiheit (z.B. Montagearbeiten in der Höhe oder auf Leitern durchführen)
  • Nahsehvermögen – auch korrigiert (z.B. Leitungsführung nach dem Schalt- und Stromlaufplan überprüfen)
  • Farbsehvermögen (z.B. die Kabel einer Betriebsanlage bündeln und dabei Farbmarkierungen beachten)

Hinweis: Diese Informationen bilden keine Grundlage für rechtliche Schritte und sind nicht im Sinne einer medizinischen Eignungsfeststellung zu verstehen. Die tatsächliche körperliche Eignung muss im Einzelfall durch eine ärztliche Untersuchung festgestellt werden.

Berufsrelevante gesundheitliche Einschränkungen

Folgende gesundheitliche Einschränkungen könnten bei der Ausübung des Berufs zu Problemen führen. Die Angaben müssen nicht zwingend für jedes Tätigkeitsprofil oder jede berufliche Einsatzmöglichkeit gelten. Immer häufiger gibt es zudem Möglichkeiten, Einschränkungen beispielsweise durch technische Hilfsmittel zu kompensieren.

  • Eingeschränkte Belastbarkeit der Wirbelsäule, Beine, Arme und Hände (z.B. in gebückter Haltung oder über Kopf bei Montagetätigkeiten arbeiten)
  • Eingeschränkte Funktionstüchtigkeit der Arme und Hände (z.B. elektrisch leitende Verbindungen mit Elektronikzangen, Schraubendrehern oder Lötkolben herstellen)
  • Eingeschränkte Feinmotorik der Hände und Finger (z.B. kleine elektronische Bauteile und Schaltungen verkabeln und anschließen)
  • Schwindelneigung (z.B. Montagearbeiten in der Höhe oder auf Leitern durchführen)
  • Nicht korrigierbare Sehschwäche für die Nähe (z.B. Leitungsführung nach dem Schalt- und Stromlaufplan überprüfen)
  • Farbsinnstörungen (z.B. die Kabel einer Betriebsanlage bündeln und dabei Farbmarkierungen beachten)

Hinweis: Diese Informationen bilden keine Grundlage für rechtliche Schritte und sind nicht im Sinne einer medizinischen Eignungsfeststellung zu verstehen. Die tatsächliche körperliche Nichteignung muss im Einzelfall durch eine ärztliche Untersuchung festgestellt werden.

Weitere Berufsbezeichnungen

Tätigkeitsbezeichnungen
  • Elektroniker/in – Betriebstechnik
Auch übliche Berufsbezeichnungen/Synonyme
  • Betriebselektriker/in
  • Betriebselektroniker/in
  • Energieanlagenelektroniker/in
Abweichende Berufsbezeichnungen der ehemaligen DDR
  • Elektromontierer/Elektromontiererin (Ausbildungsberuf von 1964 bis 1990)
  • Elektrosignalmechaniker/in (Ausbildungsberuf von 1969 bis 1990)
  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Anlagen und Geräte (Elektroenergieerzeugung/Turbinenbetrieb) (Ausbildungsberuf von 1976 bis 1990)
Frühere Berufsbezeichnungen
  • Energieelektroniker/Energieelektronikerin Fachrichtung Anlagentechnik (Ausbildungsberuf von 1987 bis 2003)
  • Energieelektroniker/Energieelektronikerin Fachrichtung Betriebstechnik (Ausbildungsberuf von 1987 bis 2003)
Vergleichbare Berufsbezeichnungen im deutschsprachigen Ausland Schweiz
  • Automatiker/in
  • Elektroniker/in
Österreich
  • Elektrotechniker/in
Berufsbezeichnung in englischer Sprache
  • Electronics technician (m/f) for industrial engineering
Berufsbezeichnung in französischer Sprache
  • Électronicien/Électronicienne pour la technique d’exploitation

Typische Branchen für Elektroniker/innen

Elektroniker/innen für Betriebstechnik finden Beschäftigung
  • bei Herstellern von industriellen Prozesssteuerungseinrichtungen
  • in Betrieben der Elektroinstallation
  • in Betrieben der Energieversorgung
Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch
  • in Unternehmen, die Produktions- und Betriebsanlagen einsetzen

Branchen im Einzelnen

  • Maschinenbau, Werkzeugbau
    • Herstellung von Maschinen für sonstige bestimmte Wirtschaftszweige, z.B. Herstellung von Prozesssteuerungseinrichtungen
    • Installation von Maschinen und Ausrüstungen a. n. g., z.B. Installation und Wartung von Automatisierungssystemen für die Fertigung
  • Automatisierungstechnik
    • Herstellung von elektrischen Mess-, Kontroll-, Navigations- u. ä. Instrumenten und Vorrichtungen
  • Elektroinstallation
    • Elektroinstallation, z.B. Unternehmen der technischen Gebäudeausrüstung
  • Energieversorgung
    • Elektrizitätserzeugung, z.B. Kraftwerke
    • Elektrizitätsübertragung, z.B. Stadtwerke
    • Elektrizitätsverteilung, z.B. Stadtwerke
    • Elektrizitätshandel, z.B. Stadtwerke
  • Elektrische Anlagen und Bauteile
    • Herstellung von Elektrizitätsverteilungs- und -schalteinrichtungen, z.B. Verdrahtung und Inbetriebnahme von Schaltschränken
  • Ausbau
    • Sonstige Bauinstallation, z.B. Installation von Signalanlagen für Straßen und Eisenbahnen