Berufsbild Schweißer/in

Inhalte

Tätigkeitsinhalte eines Schweißers/ einer Schweißerin

Geprüfte Schweißer/innen bereiten zunächst die Werkstücke und Bauteile anhand der Arbeitsunterlagen vor. Beispielsweise richten sie Teile exakt aus und heften sie mit Schweißpunkten. Je nach Arbeitsauftrag wählen sie die erforderlichen Schweißgeräte, Zusatzwerkstoffe und Hilfsmittel aus und führen die Schweißarbeiten durch. So wenden sie bei der Arbeit an Metallbaukonstruktionen, Behältern und Rohrleitungen z.B. Gasschmelzschweiß-, Lichtbogenhandschweiß- oder Schutzgasschweißverfahren an. Die Wahl des Verfahrens hängt davon ab, in welchen Bereichen und für welche Werkstoffe sie ihre Prüfung abgelegt haben. Abschließend behandeln sie die Schweißnähte nach und prüfen sie z.B. auf Gleichmäßigkeit, Übergänge, Einbrandkerben und Risse.

Geprüfte Schweißer/innen verbinden Metallteile und montieren Anlagen- und Konstruktionsbauteile mittels unterschiedlicher Schweißverfahren.

Geprüfte Schweißer/innen arbeiten beim Bau von Erdölraffinerien und Schiffen ebenso mit wie bei der Herstellung von Aufzügen, Rohrleitungen oder Fahrzeugen. Zudem können sie den Umbau von Anlagen und Metallbaukonstruktionen und deren Instandhaltung übernehmen. Zunächst lesen Geprüfte Schweißer/innen die Schweißzeichnungen und Montagepläne und stellen die benötigten Materialien, Werkzeuge und Schweißgeräte zusammen. Dann richten sie die Teile aus und heften sie ggf. mit Schweißpunkten. Schließlich schweißen sie die Teile mit dem jeweils geeigneten Schweißverfahren zusammen (Gasschweißen , Lichtbogenhandschweißen , Wolfram-Inertgasschweißen oder Metallschutzgasschweißen, z.B. MIG-Schweißen und MAG-Schweißen ). Während des Schweißens kontrollieren sie die wesentlichen Schweißparameter, z.B. Schweißstrom, Lichtbogenspannung oder Schweißgeschwindigkeit.

Vor allem in kleineren Betrieben stellen sie auch die Fugenformen her (Nahtvorbereitung), spannen die Teile in die Vorrichtungen ein und bauen sie selbst zusammen.

Bei der Arbeit mit Schweißrobotern bestücken und bedienen Geprüfte Schweißer/innen die Anlagen und erledigen die Nacharbeiten an den Schweißteilen. Auch am Bau der Schweißvorrichtungen und an der Wartung der Roboter können sie beteiligt sein.

Nach der Montage prüfen die Fachkräfte die Schweißnähte. Sind sie gleichmäßig, die Übergänge sauber, gibt es keine Risse? Sie kontrollieren auch, ob die Nähte den Anforderungen z.B. im Hinblick auf Dichtheit oder Beständigkeit gegen hohen Druck standhalten.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Arbeitsaufgaben planen und vorbereiten
    • Vorgaben der Arbeitsvorbereitung berücksichtigen, isometrische Zeichnungen , Schweiß- und Montagepläne lesen
    • Materialien und Halbzeuge zusammenstellen, z.B. Bleche, Rohrleitungsteile, Rohrformstücke, Werkzeuge und Vorrichtungen sowie die entsprechenden Schweißgeräte und -materialien
    • Arbeitsabläufe festlegen, auch unter Berücksichtigung eventueller Transportwege (insbesondere im Hinblick auf Größe und Gewicht der Bauteile und Baugruppen)
  • Bauteile verschweißen und prüfen
    • Bauteile zum Schweißen vorbereiten, z.B. säubern, fixieren, nach Maß und Winkligkeit ausrichten und mit dem vorgeschriebenen Verfahren verschweißen
    • gegebenenfalls Bauteile zunächst mit Schweißpunkten zusammenheften und Maße und Winkel prüfen, dann Bauteile (z.B. Behälter) dichtschweißen
    • je nach Größe der zu verschweißenden Teile: Arbeitsplätze auf Montagebaustellen einrichten, gegebenenfalls Hilfskonstruktionen, Hebezeuge und Arbeitsgerüste aufstellen
    • Schweißnähte nach den entsprechenden Vorschriften prüfen
    • Schweißnähte nachbehandeln und Qualitätsprüfung durchführen
    • gegebenenfalls bei der Abnahme von Schweißarbeiten, z.B. an sicherheitsrelevanten versorgungs- und verfahrenstechnischen Anlagen, mitwirken
  • Schweißkonstruktionen herstellen durch Fügen von Einzelteilen unter Anwendung der geeigneten Schweißverfahren
    • Gasschweißen
    • Lichtbogenhandschweißen
    • Wolframinertgasschweißen
    • Metallschutzgasschweißen, z.B. MIG-Schweißen und MAG-Schweißen
    • Sonderschweißverfahren, wie z.B. Unterpulverschweißen , Laserschweißen oder Widerstandspunktschweißen

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Ausbildung als Geprüfte/r Schweißer/in.

Sonstige Zugangsbedingungen

Zum Nachweis der erforderlichen Kenntnisse sind je nach Einsatzgebiet und Anforderungen unterschiedliche Nachweise gemäß den Normen und Richtlinien des Deutschen Verbandes für Schweißen und verwandte Verfahren e.V. (DVS) zu erbringen. Gegebenenfalls sind zusätzliche Schweißerprüfungen und/oder Wiederholungsprüfungen zur Sicherung des Wissensstandes zu absolvieren.

BerufsbezeichnungBerufskundliche Gruppe

Schweißer/in

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Sonstige Ausbildung

Zugang zur Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Bildungsanbieter legen eigene Zugangskriterien fest. Zum Teil werden eine abgeschlossene Berufsausbildung sowie bei aufeinander aufbauenden Lehrgängen der jeweils erfolgreiche Abschluss der vorhergehenden Stufe vorausgesetzt.

Darüber hinaus werden für den Zugang zur Ausbildung z.B. Grundkenntnisse in der Metallbearbeitung und ein Mindestalter von 16 Jahren gefordert.

Schulische Vorkenntnisse

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

  • Werken/Technik: Geprüfte Schweißer/innen bedienen Maschinen und Schweißanlagen, bearbeiten Werkstücke von Hand oder mit der Maschine. Hierfür sind vertiefte Kenntnisse im Bereich Werken/Technik erforderlich.
  • Physik: Die angehenden Schweißer/innen benötigen Physikkenntnisse, z.B. um das Verhalten geschweißter Verbindungen unter dynamischer Beanspruchung zu verstehen und zu berechnen.
  • Mathematik: Angehende Schweißer/innen berechnen z.B. Transportwege im Hinblick auf Größe und Gewicht der Bauteile. Dafür sollte man die Grundrechenarten beherrschen.
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Ausbildung zum Schweißer/ zur Schweißerin

Ausbildungsinhalte

Während der Aus- bzw. Weiterbildung erwirbt man – abhängig vom Schweißverfahren, von den Werkstoffen und den Werkstücken – beispielsweise folgende Kenntnisse:
  • welche Schweißgeräte, Brenngase und Schweißzusätze es beim Gasschweißen gibt
  • welche Schweißstromquellen und Schweißzusätze beim Lichtbogenhand-, Metallschutzgas- und Wolfram-Inertgasschweißen verwendet werden
  • welche Schweißtechniken es gibt, wie man sie anwendet und wie Schweißnähte vorbereitet und dargestellt werden
  • welche Anforderungen an die Arbeitssicherheit bestehen und wie man Unfälle auch auf Baustellen verhütet
  • wie sich der Werkstoff beim Schweißen verhält (Schrumpfungen, Eigenspannungen, Verzug) und wie man dagegenwirkt
  • welche Stähle es gibt und wie sie sich beim Schweißen verhalten
  • welche Fehlergefahren im Grundwerkstoff vorkommen können
  • wie Schweißstöße an Rohren hergestellt werden
  • was bei der Qualitätssicherung in der Schweißtechnik zu beachten ist
  • welche Schweißnahtprüfverfahren es gibt und wie sie angewendet werden; welche Schweißnahtfehler auftreten können und wie man sie vermeidet
  • wie man Metalle thermisch trennt
Die praktische Aus- bzw. Weiterbildung spielt in den Lehrgängen eine wichtige Rolle.

Ausbildungsvergütung

Für die Aus- bzw. Weiterbildung wird keine Vergütung gezahlt.

Ausbildungskosten

Je nach Bildungsgang z.B.:
  • Lehrgangsgebühren
  • Prüfungsgebühren
  • Kosten für Fachliteratur und Arbeitsmittel
  • Kosten für auswärtige Unterbringung

Ausbildungsdauer /-abschluss

Unterschiedlich, je nach Bildungsanbieter und angestrebten Qualifikationen (Schweißberechtigungen) Schweißer/Schweißerin (KURSNET – Das Portal für berufliche Aus- und Weiterbildung)

Abschlussbezeichnungen (je nach Lehrgängen und Schweißverfahren) z.B.

  • Geprüfter Schweißer/Geprüfte Schweißerin
  • Internationaler Blechschweißer
  • Internationaler Kehlnahtschweißer
  • Internationaler Rohrschweißer
  • Rohrschweißer/Rohrschweißerin
  • Blechschweißer/Blechschweißerin
  • Kehlnahtschweißer/Kehlnahtschweißerin
Teilnehmer/innen erhalten je nach Prozess und Modul/Stufe das entsprechende DVS-IIW/EWF-Schweißerdiplom sowie ein IIW-Diplom:
  • Gasschweißen: nach den Modulen G 4 und G 6
  • Lichtbogenhandschweißen: nach den Modulen E 2, E 4 und E 6
  • Wolfram-Inertgasschweißen: nach den Stufen T 2, T 4 und T 6
  • Metall-Schutzgasschweißen: nach den Stufen M 2, M 4 und M 6

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Theoretischer Unterricht:
  • bei Voll- oder Teilzeitunterricht: Teilnahme am Unterricht an der Bildungseinrichtung zusammen mit anderen angehenden Geprüften Schweißern und Schweißerinnen (ggf. nicht am Wohnort)
Praktische Übungen/Praktikum:
  • Ggf. praktische Mitarbeit (unter Anleitung), z.B. in Schlossereien und Metallbaubetrieben
  • Anforderungen:
    • Geschicklichkeit und Auge-Hand-Koordination (z.B. beim Ausrichten von Metallbauteilen und Heften mit Schweißpunkten)
    • Sorgfalt (z.B. beim Säubern und Fixieren der Bauteile)
    • Verantwortungsbewusstsein (z.B. Prüfen der Schweißnähte im Hinblick auf Dichtheit oder Beständigkeit gegen hohen Druck, um spätere Unfälle zu vermeiden)
    • Umsicht (z.B. bei Schweiß- und Montagearbeiten, um sich und das Umfeld nicht zu gefährden)
    • Räumliches Vorstellungsvermögen (z.B. beim Schweißen von Metallkonstruktionen nach technischen Zeichnungen)

Ausbildungsorte

Geprüfte Schweißer/innen werden in Lehrgangsform ausgebildet. Lernorte sind
  • bei Voll- oder Teilzeitlehrgängen: Unterrichtsräume an der schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt oder einer autorisierten Einrichtung
  • in der praktischen Aus- bzw. Weiterbildung: Übungs- bzw. Werkstatträume

Möglichkeiten nach Ausbildung

Nach ihrer Aus- bzw. Weiterbildung arbeiten Geprüfte Schweißer/innen in Schlossereien und Schweißereien sowie im Metallbau.

Die Beschäftigungsfähigkeit sichern

Durch Anpassungsweiterbildung können Geprüfte Schweißer/innen ihre Fachkenntnisse aktuell halten oder auf den neuesten Stand bringen. Das Themenspektrum reicht dabei von Schweißen bis hin zu Schlosserei, Stahl- und Metallbau.

Beruflich weiterkommen

Eine Aufstiegsweiterbildung hilft, beruflich voranzukommen und Führungspositionen zu erreichen. Naheliegend ist es, eine Weiterbildung als Schweißwerkmeister/in zu absolvieren. Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Werkstoffwissenschaft, -technik erwerben.

Sich selbstständig machen

Auch der Schritt in die Selbstständigkeit ist möglich, z.B. mit einem Fertigungsbetrieb des Metall- und Anlagenbaus.

Ausbildung im Ausland

Um die Aus- bzw. Weiterbildung im Ausland zu absolvieren, bieten sich z.B. folgende Möglichkeiten:

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen. Weitere Informationen: Europass

Kompetenzen eines Schweißers/ einer Schweißerin

Kernkompetenzen, die man während der Ausbildung erwirbt:

  • Montage (Metall, Anlagenbau)
  • Schweißnahtprüfung
  • Schweißtechnik

Weitere Kompetenzen, die für die Ausübung dieses Berufs bedeutsam sein können:

  • Anlagenbau
  • Arbeitsvorbereitung
  • Blechbearbeitung
  • Brennschneiden
  • Löten
  • Metallbau
  • Qualitätsprüfung, Qualitätssicherung
  • Rohrinstallation
  • Rohrleitungsbau
  • Schweißroboter

Weitere relevante Fertigkeiten und Kenntnisse:

  • Kompetenzgruppe „Schweiß-, Lötverfahren“
  • Kompetenzgruppe „Schweißerprüfungen“

Hilfreiche Interessen für den Beruf als Schweißer/in

Folgende Interessen sind wichtig und hilfreich, um diesen Beruf erlernen und ausüben zu können. Die Interessen sind in der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit genannt. Zu jedem Interessenbereich werden zur Veranschaulichung Tätigkeiten genannt.

  • Interesse an praktisch-konkreten Tätigkeiten
    • z.B. Säubern und Fixieren der Bauteile
    • z.B. Zusammenheften von Bauteilen mit Schweißpunkten und Prüfen von Maßen und Winkeln
    • z.B. Zuschneiden von Blechen, die zum Schweißen benötigt werden

Arbeits-/ Sozialverhalten

Einige Merkmale des Arbeits- und Sozialverhaltens sind gleichermaßen für alle Berufe relevant und werden deshalb nicht gesondert erwähnt. Hierzu gehören: Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Ehrlichkeit, Kritikfähigkeit sowie angemessene Umgangsformen. Zusätzlich werden die nachfolgend genannten berufsspezifischen Merkmale benötigt, um diesen Beruf ausüben zu können.

  • Leistungs- und Einsatzbereitschaft (z.B. Bereitschaft zum zeitlich und örtlich flexiblen Arbeitseinsatz bei dringenden Reparaturarbeiten in Kundenbetrieben)
  • Sorgfalt (z.B. exaktes Ausrichten und Heften der Werkstücke mit Schweißpunkten)
  • Verantwortungsbewusstsein und -bereitschaft (z.B. Prüfen der Schweißnähte im Hinblick auf Dichtheit oder Beständigkeit gegen hohen Druck, um spätere Unfälle zu vermeiden)
  • Selbstständige Arbeitsweise (z.B. eigenständiges Vorgehen beim Herstellen von Schweißkonstruktionen und der Auswahl der geeigneten Schweißverfahren)
  • Umsicht (z.B. Berücksichtigen des Umfelds bei Schweißarbeiten auf Gerüsten und Leitern)

Wichtige Fähigkeiten, Kenntnisse & Fertigkeiten als Schweißer/in

Folgende Fähigkeiten , Kenntnisse und Fertigkeiten werden benötigt, um den Beruf lernen und ausüben zu können. Bei einigen Fähigkeiten wird ein Ausprägungsgrad genannt. Dieser gilt für den mittleren oder typischen Vertreter dieses Berufes.

Fähigkeiten

  • Durchschnittliches allgemeines intellektuelles Leistungsvermögen
  • Durchschnittliches rechnerisches Denken (Beispiele siehe unter Kenntnisse und Fertigkeiten)
  • Durchschnittliches räumliches Vorstellungsvermögen (z.B. Schweißen von Metallkonstruktionen nach technischen Zeichnungen)
  • Handgeschick (z.B. exaktes Ausrichten von Metallbauteilen und Heften mit Schweißpunkten)
  • Auge-Hand-Koordination (z.B. Setzen einer Linie von Schweißpunkten)
  • Körperbeherrschung (z.B. auf Montagebaustellen Arbeiten in größeren Höhen mit Absturzgefährdung)
  • Handwerkliches Geschick (z.B. Montieren von Anlagen- und Konstruktionsbauteilen mittels unterschiedlicher Schweißverfahren)
  • Technisches Verständnis (z.B. Durchführen von Wartungsarbeiten an Schweißrobotern; Auswahl des für Werkstoff und Konstruktion geeigneten Schweißverfahrens)

Hinweis: Die Ausprägungsgrade beziehen sich auf Personen mit Hauptschulabschluss.

Kenntnisse und Fertigkeiten

  • Rechenfertigkeiten (z.B. Ermitteln von Material-, Lohn- und Werkzeugkosten; Berechnen des Verhaltens geschweißter Verbindungen unter dynamischer Beanspruchung)
  • Verständnis für mündliche Äußerungen (z.B. Verstehen von Arbeitsanweisungen auch bei Maschinenlärm)
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Arbeitsbedingungen für Schweißer/innen

Arbeitsorte

Geprüfte Schweißer/innen arbeiten in erster Linie

  • in Werk- und Fabrikhallen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • an wechselnden Arbeitsorten (Endmontage)

Arbeitssituation

Geprüfte Schweißer/innen arbeiten je nach Verfahren mit unterschiedlicher Schweißausrüstung, z.B. mit Schweißbrennern und -robotern. Von Hand bereiten sie z.B. Bauteile zum Schweißen vor. Sie halten die vorgeschriebenen Sicherheitsregeln im Umgang mit Schweißgeräten unbedingt ein und tragen Schutzkleidung, etwa Schutzbrille, Schweißerschild, -schürze und -handschuhe, um sich vor Funkenflug und Dämpfen, aber auch vor starker Hitze und hellem Licht beim Schweißen zu schützen.

In Produktionshallen kann es durch laufende Maschinen laut sein. Bei Arbeiten im Freien oder auf Montagebaustellen sind die Schweißer/innen der Witterung ausgesetzt. Für Arbeiten an großen Metallkonstruktionen stehen sie teilweise auf Gerüsten oder Leitern. Stehen längere Montageeinsätze an, sind sie über diesen Zeitraum von ihrem sozialen Umfeld getrennt. Dringende Reparaturen dulden keinen Aufschub und müssen sofort ausgeführt werden, sodass es zu unregelmäßigen Arbeitszeiten kommen kann.

Um passgenaue und fehlerfreie Bauteile oder Konstruktionen herzustellen, sind eine sorgfältige Arbeitsweise, Geschicklichkeit und räumliches Sehvermögen erforderlich. Bei der Umsetzung von Schweißplänen oder Konstruktionszeichnungen ist räumliches Vorstellungsvermögen wichtig. Da bei Schweißarbeiten das Umfeld berücksichtigt werden muss, ist Umsicht gefragt. Geprüfte Schweißer/innen zeichnen sich durch hohes Verantwortungsbewusstsein aus, denn nur durch korrekt ausgeführte Arbeit können Sicherheit und Beständigkeit der Schweißnähte gewährleistet und spätere Unfälle vermieden werden. Die Arbeit an schwer zugänglichen Stellen kann körperlich anstrengend sein.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. mit Schweißbrenner und -roboter)
  • Handarbeit (z.B. Bauteile zum Schweißen vorbereiten)
  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Schutzbrille, Schweißerschild, -schürze und Handschuhe)
  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen
  • Arbeit auf Baustellen
  • Arbeit im Freien (z.B. für die Endmontage auf Baustellen)
  • Arbeit unter Lärm (z.B. Maschinenlärm)
  • Arbeit bei Kälte, Hitze, Nässe, Feuchtigkeit, Zugluft (Witterungseinflüsse unterschiedlicher Art bei der Arbeit auf Montagebaustellen)
  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Rauchgase und Dämpfe beim Schweißen)
  • Arbeit in größeren Höhen mit Absturzgefährdung (z.B. bei Montagetätigkeiten auf Leitern und Gerüsten oder im Bau befindlichen Metallkonstruktionen)
  • Unfallgefahr (beim Arbeiten mit den Schweißbrennern)
  • unregelmäßige Arbeitszeiten (bei dringenden Reparaturarbeiten, z.B. im laufenden Betrieb des Eisenbahnverkehrs)
  • Beachtung vielfältiger Vorschriften und gesetzlicher Vorgaben (z.B. technische Vorschriften, Qualitätsrichtlinien und Sicherheitsregeln)
  • häufige Abwesenheit vom Wohnort (z.B. Montage auf Baustellen bundesweit oder im Ausland)
  • Verantwortung für Personen (z.B. Schweißnähte prüfen, um spätere Unfälle zu vermeiden)
  • Arbeit unter Zwangshaltungen (z.B. in gebückter oder kniender Haltung, in der Hocke oder über Kopf)

Arbeitsgegenstände

  • Erzeugnisse, z.B.: Metallbaukonstruktionen, Rohrleitungen, Behälter, Anlagenbauteile
  • Werkstücke, z.B.: Bleche, Rohrleitungsteile, Rohrformstücke
  • Maschinen und Geräte, z.B.: CNC-Brennschneidmaschinen, Schweißbrenner und -roboter
  • Ausrüstung und Hilfsmittel, z.B.: Schutzgasflaschen, Hebezeuge, Arbeitsgerüste, Leitern
  • Unterlagen, z.B.: Schweißpläne, Konstruktionszeichnungen, Qualitätsrichtlinien, Arbeitsschutz-, Unfallverhütungs- und Umweltschutzvorschriften

Verdienstmöglichkeiten

  • Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.060 bis € 3.362

 

Quelle: Statistisches Taschenbuch Tarifpolitik – WSI-Tarifarchiv 2019

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Weiterbildungsmöglichkeiten als Schweißer/in

Anpassungsweiterbildung

  • Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Schweißen, Trenntechniken, Blechbe- und -verarbeitung, Schlosserei, Stahl- und Metallbau).
  • Darüber hinaus kann sich der Trend, Robotertechnik im Maschinenbau bzw. bei Schweißarbeiten einzusetzen, zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Schweißer/innen entwickeln.

Aufstiegsweiterbildung

  • Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch eine Weiterbildung als Schweißwerkmeister/in oder als Schweißtechniker/in).
  • Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Werkstoffwissenschaft, -technik oder Maschinenbau).
  • Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich.
Berufsbezeichnung Berufskundliche Gruppe
Schweißwerkmeister/in Meisterweiterbildung
Schweißtechniker/in Andere Weiterbildung
Werkstoffwissenschaft, -technik (grundständig) Studienfach
Maschinenbau (grundständig) Studienfach
Industriemeister/in – Metall Meisterweiterbildung
Techniker/in – Maschinentechnik (ohne Schwerpunkt) Technikerweiterbildung
Techniker/in – Maschinentechnik (Verfahrenstechnik) Technikerweiterbildung
Schweißfachmann/-frau Andere Weiterbildung
Schweißlehrer/in Andere Weiterbildung
Materialwissenschaft (grundständig) Studienfach

Gesundheitliche Aspekte

Charakteristische körperliche Anforderungen

Die Ausübung des Berufs kann folgende körperliche Anforderungen mit sich bringen. Die Angaben müssen nicht zwingend für jedes Tätigkeitsprofil oder jede berufliche Einsatzmöglichkeit gelten.

  • Belastbarkeit der Wirbelsäule, Beine, Arme und Hände (z.B. in ungünstiger Körperhaltung oder in Zwangshaltungen arbeiten, etwa über Kopf, an schlecht zugänglichen Stellen, in engen Räumen, in gebückter oder kniender Haltung)
  • Robuste Gesundheit (z.B. bei Kälte, Hitze, Nässe, Feuchtigkeit und Zugluft im Freien Schweißarbeiten durchführen)
  • Funktionstüchtigkeit der Arme und Hände (z.B. Metallteile in die Vorrichtungen einspannen und mittels unterschiedlicher Schweißverfahren verbinden)
  • Ausreichende Bewegungskoordination (z.B. Schweißarbeiten vor Ort auf Leitern oder Gerüsten ausführen)
  • Schwindelfreiheit (z.B. bei Montagetätigkeiten auf Leitern und Gerüsten oder im Bau befindlichen Metallkonstruktionen in großer Höhe arbeiten)
  • Nahsehvermögen – auch korrigiert (z.B. Schweißnaht während der Arbeit verfolgen; Qualität der Schweißnähte auf einem Röntgenbild prüfen)
  • Räumliches Sehvermögen (z.B. Teile passgenau verbinden)
  • Gesunde, widerstandsfähige Haut an Händen und Armen (z.B. unter Wärmentwicklung bei starkem Schwitzen mit belastender Schutzkleidung arbeiten)
  • Gesunde Atemwege und Lunge (z.B. bei Schweißrauchen und -gasen arbeiten; Atemschutz tragen)

Hinweis: Diese Informationen bilden keine Grundlage für rechtliche Schritte und sind nicht im Sinne einer medizinischen Eignungsfeststellung zu verstehen. Die tatsächliche körperliche Eignung muss im Einzelfall durch eine ärztliche Untersuchung festgestellt werden.

Berufsrelevante gesundheitliche Einschränkungen

Folgende gesundheitliche Einschränkungen könnten bei der Ausübung des Berufs zu Problemen führen. Die Angaben müssen nicht zwingend für jedes Tätigkeitsprofil oder jede berufliche Einsatzmöglichkeit gelten. Immer häufiger gibt es zudem Möglichkeiten, Einschränkungen beispielsweise durch technische Hilfsmittel zu kompensieren.

  • Eingeschränkte Belastbarkeit der Wirbelsäule, Beine, Arme und Hände (z.B. in ungünstiger Körperhaltung oder in Zwangshaltungen arbeiten, etwa über Kopf, an schlecht zugänglichen Stellen, in engen Räumen, in gebückter oder kniender Haltung)
  • Infektanfälligkeit, chronische Infektionskrankheiten (z.B. bei Kälte, Hitze, Nässe, Feuchtigkeit und Zugluft im Freien Schweißarbeiten durchführen)
  • Eingeschränkte Funktionstüchtigkeit der Arme und Hände (z.B. Metallteile in die Vorrichtungen einspannen und mittels unterschiedlicher Schweißverfahren verbinden)
  • Störungen der Bewegungskoordination, Gleichgewichtsstörungen (z.B. Schweißarbeiten vor Ort auf Leitern oder Gerüsten ausführen)
  • Schwindelneigung (z.B. bei Montagetätigkeiten auf Leitern und Gerüsten oder im Bau befindlichen Metallkonstruktionen in großer Höhe arbeiten)
  • Nicht korrigierbare Sehschwäche für die Nähe (z.B. Schweißnaht während der Arbeit verfolgen; Qualität der Schweißnähte auf einem Röntgenbild prüfen)
  • Fehlendes/gestörtes räumliches Sehvermögen (z.B. Teile passgenau verbinden)
  • Chronische oder allergische Hauterkrankungen oder mangelnde Widerstandsfähigkeit der Haut an Händen und Armen (z.B. unter Wärmentwicklung bei starkem Schwitzen mit belastender Schutzkleidung arbeiten)
  • Chronische oder allergische Atemwegs- und Lungenerkrankungen (z.B. bei Schweißrauchen und -gasen arbeiten; Atemschutz tragen)
  • Schwere Anfallsleiden (z.B. Unfallgefahr beim Arbeiten mit Schweißgeräten; Absturzgefahr bei Schweißarbeiten in großer Höhe)

Hinweis: Diese Informationen bilden keine Grundlage für rechtliche Schritte und sind nicht im Sinne einer medizinischen Eignungsfeststellung zu verstehen. Die tatsächliche körperliche Nichteignung muss im Einzelfall durch eine ärztliche Untersuchung festgestellt werden.

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Typische Branchen für Schweißer/innen

Geprüfte Schweißer/innen finden Beschäftigung
  • in Schlossereien und Schweißereien
  • im Metallbau
  • bei Herstellern von Maschinen, Werkzeugen und Fahrzeugen
  • in Betrieben der Versorgungstechnik

Branchen im Einzelnen

  • Metallbearbeitung, Metallbau, Schweißen
    • Stahl- und Leichtmetallbau
    • Mechanik a. n. g., hier: Schlosserei und Schweißerei
    • Herstellung von Dampfkesseln (ohne Zentralheizungskessel), insbesondere auch Herstellen von Druckrohrnetzen für die industrielle Produktion
    • Herstellung von Metalltanks und -behältern; Herstellung von Heizkörpern und -kesseln für Zentralheizungen
  • Maschinenbau, Werkzeugbau
    • Herstellung von Hebezeugen und Fördermitteln
    • Herstellung von kälte- und lufttechnischen Erzeugnissen, nicht für den Haushalt
    • Herstellung von land- und forstwirtschaftlichen Maschinen
    • Herstellung von Bergwerks-, Bau- und Baustoffmaschinen
    • Herstellung von Maschinen für die Metallerzeugung, von Walzwerkseinrichtungen und Gießmaschinen
    • Herstellung von Werkzeugen
    • Herstellung von Lagern, Getrieben, Zahnrädern und Antriebselementen
  • Zweiräder
    • Herstellung von Krafträdern
  • Schiffe, Boote
    • Schiffbau (ohne Boots- und Yachtbau)
  • Schienenfahrzeuge
    • Herstellung von Lokomotiven und anderen Schienenfahrzeugen
  • Luft-, Raumfahrzeuge
    • Luft- und Raumfahrzeugbau
  • Kraftfahrzeuge
    • Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenmotoren
    • Reparatur und Instandhaltung von Fahrzeugen a. n. g.
  • Versorgung, Installation
    • Gas-, Wasser-, Heizungs- sowie Lüftungs- und Klimainstallation, z.B. Betriebe der Versorgungstechnik

Ähnliche Berufe

Unmittelbare Job- und Besetzungsalternativen

Im Folgenden werden Berufe oder Tätigkeiten genannt, die Ähnlichkeiten zum Ausgangsberuf aufweisen. Diese Berufe stellen für Bewerber, die in ihrem erlernten Beruf keine freie Stelle finden, eine mögliche Alternative dar. Darüber hinaus können Arbeitgeber Fachkräfte dieser Berufe als Alternativen für die Besetzung einer Arbeitsstelle im Ausgangsberuf in Betracht ziehen.

Manche Alternativberufe umfassen nur Teiltätigkeiten des Ausgangsberufs, andere erfordern eine Einarbeitungszeit, die im Einzelfall unterschiedlich lang sein kann.

Folgende unmittelbare Beschäftigungs- und Besetzungsalternativen bieten sich für den Beruf Geprüfte/r Schweißer/in an:

Job- und Besetzungsalternativen für berufliche Schwerpunkte (i.d.R. kurze Einarbeitung):

für Teiltätigkeiten und berufliche Einsatzmöglichkeiten (mit/ohne Einarbeitung):

Eine Aufstellung aller möglichen Verwandtschaftsstufen findet man hier:

Erläuterungen zu den einzelnen Verwandtschaftsstufen

Weitere Jobalternativen

Folgende weitere Beschäftigungsalternativen bieten sich für den Beruf Geprüfte/r Schweißer/in an:

Tätigkeitsfeld Metallbau, Schweißen

Gemeinsamkeiten:

  • Bauteile, Bleche und Profile zu größeren Konstruktionseinheiten verschweißen
  • unterschiedliche Schweißverfahren anwenden

Tätigkeitsfeld Ver- und Entsorgung

Gemeinsamkeiten:

  • Schweißarbeiten im Rohrleitungsbau ausführen
  • unterschiedliche Schweißverfahren anwenden

Hinweis: Die genannten Jobalternativen erfordern ggf. eine längere Einarbeitung, eine Zusatzausbildung oder eine neue Ausbildung, die allerdings oft verkürzt absolviert werden kann.

Weitere Besetzungsalternativen

Folgende weitere Besetzungsalternativen bieten sich für den Beruf Geprüfte/r Schweißer/in an:

Tätigkeitsfeld Metallbau, Schweißen

Gemeinsamkeiten:

  • Bauteile, Bleche und Profile zu größeren Konstruktionseinheiten verschweißen
  • unterschiedliche Schweißverfahren anwenden

Berufsbezeichnungen

  • Schweißer/in

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Welder (m/f)

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Soudeur/Soudeuse